Meine globale Mischpoche - Die großen Spuren des Sigmund Klein

Direkt zum Seiteninhalt
Aut(h)or

Eines der erfreulichsten Ergebnisse meiner Nachforschungen bezüglich der Geschichte meiner eigenen Familie war zweifellos die unerwartete und wunderbare Entdeckung einiger (buchstäblich) entfernter Verwandter auf der ganzen Welt.
 
Der erste dieser entfernten jüdischen Verwandten war Pieter Kohnstam in Florida gewesen. Seine eigene Geschichte und sein Kontakt als kleiner Junge zu Anne Frank und deren Familie, wie auch die Geschichte der Flucht seiner Familie vor der Nazi-Verfolgung ist wirklich einzigartig und höchst bemerkenswert. Es ist besonders nett von ihm (und seiner sehr sympathischen Frau Susan, die ihn dabei von ganzem Herzen und mit technischer Expertise unterstützt), dass er bereit ist, an Online-Veranstaltungen teilzunehmen. Sein äußerst lebhaftes und lebendiges Beispiel als Holocaust-Überlebender im 21. Jahrhundert ist für alle, die ihn erleben durften und dürfen ein sowohl berührendes wie auch im besten Sinne lehrreiches Erlebnis.
  
Andere genealogische Spuren führten mich nach London, wo ich mit Rabbi Ari Kayser in Kontakt treten konnte, der ebenfalls ein Klein-Nachkomme ist, dessen Familie glücklicherweise der Verfolgung entgehen konnte. Obwohl Ari jetzt in London lebt, leben andere Mitglieder seiner Familie in Israel. Dies bedeutet, dass es mit Pieter und seiner Familie in den USA  Familienmitglieder auf dem amerikanischen Kontinent gibt, aber Aris Familie in Israel hat Asien auch auf die „Familienweltkarte“ gesetzt. Diese imaginäre Familienweltkarte steht natürlich nur für meinen ziemlich albernen Ehrgeiz, Verwandte auf möglichst allen Kontinenten nachweisen zu können.
 
Offensichtlich fehlten daher Afrika und Australien noch. So war es ein sehr glücklicher Zufall, dass ein weiterer Klein-Nachfahre, Simon Lowe, der ebenfalls in London lebt, 2021 mein Buch entdeckt hatte. Da er nicht nur ein sehr freundlicher und hilfsbereiter Mensch ist, sondern auch ein sehr erfahrener Historiker und findiger Forscher, war es Simon, der mir in Bezug auf die noch offene ‚Afrika- und Australienfrage‘ hat helfen können.
 
Nach unserem ersten Kontakt Anfang 2021 hat es nicht lange gedauert und durch die Vermittlung von Simon konnte ich mit entfernten Klein-Verwandten in Südafrika und Australien in Kontakt zu treten. Sowohl Darryl Kaufmann, der einige Zeit in Deutschland gelebt hatte und jetzt in Australien lebt, als auch seine Schwester Janice sind direkte Nachkommen von Bertha Kaufmann (geb. Klein; die Schwester meines Ururgroßvaters). Berthas Sohn war in den 1930er Jahren nach Südafrika geflohen, wo Janice noch heute lebt.
  
Folglich finde ich es einfach großartig, wie aus einem eher begrenzten, KLEINEN Forschungsprojekt (die Spuren von Sigmund Klein in meiner eigenen Familie), nicht nur ein GROSSES, sondern fast ein globales Projekt geworden ist.
 
Und doch hat es nicht nur mit meinem sicherlich etwas lächerlichen Ehrgeiz zu tun, Verwandte auf allen Kontinenten zu entdecken (die Antarktis fehlt noch...), dass ich mich so kindisch über diese „Spin-off-Geschichte“ freue. Es ist nicht nur so, dass sich die Dinge von solch bescheidenen Anfängen bis hin zu einer Sache von ‚globalem Maßstab‘ entwickelt  haben. Was ich nämlich noch erfreulicher finde, ist die Tatsache, dass sich der Fokus auf die Vergangenheit zu einen Fokus auf die Gegenwart verschoben hat. Natürlich dürfen und können die schrecklichen Ereignisse der Vergangenheit niemals vergessen werden, aber was als eine potenziell trostlose Entdeckungsreise in das düsterste Kapitel der deutschen Geschichte begann, hat inzwischen zu einem globalen Netzwerk von Verwandten (durch den Zufall der gemeinsamen Vorfahren) und Freunden (aus freien Stücken) geführt.

 
 
Vielen Dank für Ihr Interesse am Buch Die großen Spuren des Sigmund Klein

Datenschutz                          Impressum
Zurück zum Seiteninhalt