Making-of (5-8) - Die großen Spuren des Sigmund Klein

Direkt zum Seiteninhalt
Making-of
Teil 5: die Suche nach den Kleins in Bamberg und Berlin

 
Ausgehend von den Informationen aus der Bescheinigung des Stadt- und Distriktrabbinats Bamberg, die ich im ‚Familienarchiv‘ gefunden hatte, wusste ich also, dass ich möglicherweise weitere Informationen zu meinem jüdischen Ururgroßvater in Bamberg finden könnte. Also gab ich in eine der großen Suchmaschinen die Begriffe "Sigmund Klein" und "Bamberg" ein.

In Sekundenbruchteilen stieß ich auf ein Gedenkbuch der jüdischen Bürger Bambergs und einen Verein, der sich um das Lebendighalten der jüdischen Geschichte Bambergs kümmerte. Wenngleich Sigmund Klein dort kein eigener Eintrag gewidmet war - was an sich ein gutes Zeichen war, denn ein Eintrag bedeutete, dass der- oder diejenige im Holocaust ermordet worden war -, so stieß ich doch sehr schnell auf die Einträge zu Sigmunds Schwestern Bertha und Paula. Von Paula gab es sogar ein Bild in dem Gedenkbuch. Ich hatte also nicht nur Spuren von Sigmund Klein entdeckt, sondern konnte buchstäblich einem Mitglied seiner Familie in die Augen schauen!

Über das Gedenkbuch stieß ich auf weitere Informationen, beispielsweise dazu, dass Sigmund nach Berlin gezogen war und dort geheiratet hatte. Seine Frau Frieda war dann sowohl in der Datenbank von Yad Vashem zu finden, wie auch beim International Tracing Service in Bad Arolsen. Auf einmal war ich Mitten im großen Jahrhundertverbrechen der Shoah gelandet. Was nach wie vor fehlte, waren jedoch direkte Spuren von Sigmund Klein.

 
Teil 6: keine sechs Monate später, die erste Auflage

 
Zugegebenermaßen hatte die Suche nach den großen und auch kleinen Spuren des Sigmund Klein fast schon obsessive Züge angenommen. Neben den Recherchen, durch die ich vom heimischen Computer aus Kontakte nach Bad Arolsen, nach Israel, in die USA, nach Nürnberg und auch nach Memmelsdorf knüpfte, so dass ich mehr und mehr an Informationen zusammentragen konnten, schrieb ich auch Stück für Stück meine Erkenntnisse nieder.

Schon immer hatte ich gerne Texte geschrieben, aber hier konnte und musste ich nicht nur so vor mich in fabulieren, sondern ich konnte echte Fakten zu einer zusammenhängenden Erzählung verweben. Relativ schnell hatte ich mich entschlossen, das Buch in die drei großen Kapitel zu unterteilen, die von der Jagd meines Urgroßvaters nach dem Ariernachweis handelten, von den vielen neuen Erkentnissen, die ich durch die Entnazifizierungsakten meiner Vorfahren gewinnen konnte, und von dem Vaterschaftsprozess aus dem Jahre 1893.

So dauerte es dann nich einmal sechs Monate vom ersten Impuls (die Geburtstagsgrüße meiner Tante, siehe oben) bis zum Eintreffen der ersten gedruckten Ausgabe meines Buches über die Spuren meines jüdischen Ururgroßvaters. Eine wirkliche Veröffentlichung war dies zwar noch nicht, aber immerhin konnte ich nun erste Exemplare in der Familie und im Freundes- und Bekanntenkreis verteilen und mich auf die Suche nach einem ‚echten‘ Verlag machen.


Teil 7: eine E-Mail aus Berlin


Bereits im Juli 2017 hatte ich das Buch also in der ‚1. Auflage‘ vorliegen, allerdings waren immer noch einige entscheidene Fragen offen. An erster Stelle hatte ich das Schicksal von Sigmund Klein noch nicht abschließend klären können. Ich war fast schon davon ausgegangen, dass ich mich in dieser Frage mit einem offenen Ende des Buches würde abfinden müssen. Dennoch hatte ich weitere Nachforschungen in Berlin angestellt.

Noch während des Urlaubs in der Bretagne erhielt ich dann jedoch eine Nachricht aus Berlin, dass man weitere Informationen für mich hätte. Im September erhielt ich daher eine E-Mail aus Berlin, die dann mit Hinblick auf Sigmund Kleins Schicksal die offenen Fragen klärte (dabei aber auch neue aufwarf).

Somit war es mir möglich geworden, ein weiteres Kapitel einzufügen mit dieser Mail aus Berlin. Das war insofern keineswegs unpassend, da ich ja einige Monate zuvor mein Buch mit einem Brief aus Berlin begonnen hatte, den mein Urgroßvater im Zusammenhang mit der Jagd nach dem Ariernachweis erhalten hatte.

Ach ja, welche Informationen das genau waren, könnte man dem hier abgebildeten Grabstein entnehmen. In einer deutlich weniger verpixelten Form findet sich diese Abbildung auch im Buch, wo auch sämtliche Rechercheergebnisse nachgelesen werden können. Alles möchte ich hier schließlich auch noch nicht verraten ... ;-)

Teil 8: die Entdeckung ‚meines‘ Verlags


Nachdem ich mein Manuskript zunächst den großen Verlagen angeboten hatte und dort in der Regel überhaupt keine Reaktion erhalten hatte, fürchtete ich so zu enden wie viele, viele Hobby-Autoren-Kollegen: frustriert, enttäuscht und lediglich um eine Erfahrung reicher.

Doch dann fiel mir in einer örtlichen Buchhandlung eine Familiengeschichte in die Hand, die vom Gerhard-Hess-Verlag veröffentlicht worden war. Schnell konnte ich über die Homepage des Verlags mit Herrn Wörner, dem Verleger, Kontakt aufnehmen. Er bot mir dann rasch zu sehr fairen Konditionen eine Veröffentlichung des Buches an. Am Layout hatte ich bereits intensiv für meine Exemplare ‚Marke-Eigendruck‘ gearbeitet, so dass ich hier die Daten zur Verfügung stellen konnte.

Das Layout des Titels wurde freundlicherweise von meinem Bruder überarbeitet. Einen Flyer mit Informationen zum Buch ließ ich auch schon drucken. Ach ja, und mit Hilfe meines Bruders sicherte ich mir schon einmal - erfolgreich, wie Sie sehen können - die Internet-Domain sigmund-klein.de!
Vielen Dank für Ihr Interesse am Buch Die großen Spuren des Sigmund Klein

Datenschutz                          Impressum
Zurück zum Seiteninhalt